Ich hatte schon oft das Vergnügen, mit dem Fahrrad in Freiburg unterwegs zu sein. Abgesehen davon, dass ein großer Teil der Freiburger Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt ist und nur von der Straßenbahn befahren werden darf, gibt es auch noch andere Bereiche, wo es allen Verkehrsteilnehmern erlaubt ist, zu fahren.
Hier gelten dann zeitvariable Regelungen wie Tempo 30 von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens. Das mag zwar für die Anwohner gut sein, aber es ist lästig, sich an jedem Schild über den Zeitraum der Regelung zu informieren. Denn es gibt auch Schilder mit anderen Zeiten und auch Schilder auf denen nur 30 ohne Einschränkung steht und dann gibt es auch noch 20er Schilder, die ich damals in der Fahrschule wohl nie zu sehen bekommen habe.
Insgesamt ist man als Radfahrer in Freiburg aber immer auf der besseren Seite. Denn es ist irgendwie klar, wem der Straßenverkehr folgt und wem nicht. In Münster dagegen gibt es nur wenige 30er-Zonen. Es gibt aber auch keine klare Regelung, wo diese zu finden sind. Das erscheint mir alles ziemlich willkürlich. Mit der steigenden Anzahl von Fahrradstraßen sollte man vielleicht auch für die Innenstädte eine einheitliche Regelung von 30 km/h anstreben, auch wenn es mir natürlich lieber ist, mit dem Auto mit 50 km/h zu fahren. Aber so wie es jetzt ist, nützt es keiner Seite. Die Autofahrer quälen sich hupend durch den Verkehr, die Radfahrer versuchen auch irgendwie durchzukommen.
In Freiburg ist man da schon viel weiter. Hier lässt es sich als Radfahrer viel entspannter fahren. Man hat nicht ständig das Gefühl, von einem Autofahrer abgedrängt zu werden. Abgesehen von der Promenade und ein paar anderen Ausnahmen hat Münster hier im Vergleich zu Freiburg eindeutig das Nachsehen.
Warum Freiburg nicht einmal als Fahrradhauptstadt des Jahres nominiert wurde, kann ich daher nicht nachvollziehen.