Es geschehen noch Zeiten und Wunder. Man hat sich anscheinend darauf geeinigt, dass jedes Bundesland seine eigenen Regeln für die Benutzung von S-Pedelecs innerhalb ihrer Städt festlegen darf. Hört sich erstmal gut an, ist allerdings meiner Meinung nach schwierig.
Jeder der mal mit dem Auto tagsüber durch Freiburg gefahren ist, weiß wie es ist, wenn man ständig die Verkehrschilder samt Zusatzinformationen lesen muss, damit man nicht wegen zu schnellen Fahrens geblitzt wird. Hier gibt es schöne 20iger Zonen und 30iger Zonen und dann auch noch temporäre Geschwindigkeitsbegrenzungen in diesen Zonen. So bleibt einem nichts anderes übrig, als an jeder Beschränkung nachzulesen wann genau diese gültig ist. Also zwischen 6-10 Uhr morgens, die anderen ab 22 Uhr abends usw… Wer sich das ausgedacht hat, sollte vielleicht nochmal auf die genaue Beschreibung seiner Pilze vom Markt sehen, vielleicht waren es ja “rauschoptimierte” Pilze.
Nun wird es also demnächst Schilder für S-Pedelec Fahrer geben… ich freue mich schon drauf. Mehr Infos in diesem Beitrag:
https://www.adfc.de/neuigkeit/nrw-ermoeglicht-s-pedelecs-auf-radwegen
Die Nutzung von Radwegen wird jetzt also noch gefährlicher als ohnehin. Noch ein Grund mehr, die Benutzungspflicht, die mit den blauen Schildern einhergeht, aus der StVO zu streichen. Auf der Fahrbahn kann mich das Moped – nichts anderes sind S-Pedelecs – mit ausreichend Abstand überholen. Auf den Handtüchern, die hierzulande als “Radwege” firmieren, ist das nicht möglich. Trotzdem finden sich natürlich zahllose Deppen, die das dann trotzdem machen.
Kraftfahrzeuge gehören auf die Fahrbahn und nirgendwo sonst hin.
Leider fällt es den Verkehrsexperten immer erst hinterher auf, was sie eigentlich mit ihren Vorschriften erreichen. Das Befahren der Radwege mit S-Pedelecs wäre ja eigentlich kein Problem, denn Porsche dürfen ja auch durch Spielstraßen fahren, aber die Praxis wird wieder anders aussehen. Es wird dann mit 40 auch auf Radwegen gefahren, denn das Fahrrad gibt es ja her und ich hab ja alles im Griff. Alleine das Befahren der Promenade in Münster durch immer mehr Pedelecs hat das Gefährdungspotential mächtig hochgeschraubt, denn nun wird rücksichtslos 25km/h gefahren, denn das Fahrrad kann das ja. Um wirklich angenehm fahren zu können brauchen wir in Deutschland sowohl mehr und bessere Fahrradinfrastruktur als auch ein Umdenken im Kopf der Verkehrsteinehmer.