Früher nannte man sie Fahrradleichen. Heute wo alles für das Meinungsministerium politisch korrekt ausgedrückt werden muss, heißen sie “herrenlose Fahrräder”. Müsste man da nicht auch von “damenlosen Fahrrädern” reden, damit man niemanden diskreminiert?
In Münster gibt es ab und an mal wieder Säuberunsaktionen in denen gerne ein Auto der privaten Firma “Auto Becker” für die Stadt Münster durch die Straßen fährt und Fahrräder einfach mitnimmt. In den Zeitungsartikeln kommt das deutlich neutraler rüber. In der Realität sieht es dann anders aus. Ich selber wurde schon einmal ordentlich angeronzt von einem Mitarbeiter der besagten Firma als ich ihn darauf hinwies, dass die Fahrräder nicht alle “herrenlos” seien und niemanden behindern würden. Er hat mir dann recht unfreundlich zu verstehen gegeben, dass er das wohl besser wüsste und ich gefälligst ruhig sein solle. Wirklich ein ganz “charmanter Bengel” dieser Mitarbeiter.
Anstelle sich immer wieder neu über die Fahrradleichen aufzuregen, sollten die so schlauen Herren vom Ordnungsamt mal die “WayBackMaschine” anwerfen und sich mal auf die Zeit damals besinnen, als man einfach Banderolen an die Fahrräder am Hauptbahnhof gemacht hat und dann nach Wochen erkennen konnte, ob es sich wirklich um ein herrenloses Fahrrad handelte. Dann erst wurden diese Räder zum Abstellplatz gebracht und in der Halle bis zur nächsten Auktion gelagert.
Vielleicht könnte es auch helfen, die Zeiten für die Versteigerungen nicht nur für Rentner und Arbeitslose auf 9 Uhr morgens zu legen, sondern sich mal an der arbeitenden Bevölkerungsgruppe (auch wenn sie immer kleiner wird) zu orientieren. Desweiteren könnte man die Räder vielleicht auch online auktionieren oder die Termine klarer kommunizieren. Aber ich will nicht unverschämt werden.
Hier der Link zu dem Beitrag.
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/muenster–fahrraeder-herrenlos-entsorger-100.html