Swapfiets Pedelec - Mein Praxistest 1

Zuerst einmal vorweg – ich mag Swapfiets nicht. Der Grund dafür ist einfach. Ich mag es Dinge zu besitzen und nicht Dinge zu “leasen”. Fahrräder bei Swapfiets sind nur “geleast” und können jeder Zeit wieder zurückgegeben werden. Das widerspricht meiner Überzeugung von einem eigenen Fahrrad. Das Fahrrad gehört irgendwie zu mir und ich kümmere mich darum und repariere und pflege es. Dieses alles entfällt bei einem Fahrrad von Swapfiets.

Obwohl mittlerweile überall die Läden von Swapfiets wie Pilze aus dem Boden sprießen, ist es nicht möglich die einzelnen Läden telefonisch zu erreichen. Hier kommt man an die Hotline und da kann man erst mal warten. Dann wird man im besten Fall durchgestellt. Die andere Kommunikation findet eigentlich nur online statt.

Der Mitarbeiter von Swapfiets in Münster ist jung, freundlich und kümmert sich wirklich um mich. Die Bedienung geht schnell und einfach und nach recht kurzer Zeit fahre ich dann mit dem Pedelec schon los.
Kosten im Monat betragen aktuell 75 Euro. Darin ist dann Wartung und Reparatur enthalten. Falls der Akku geklaut wird, wird es teuer. Wird das komplette Pedelec geklaut, fallen 2000 Euro an. Der Schlüssel des Pedelecs dient als Beweis für das richtige Abschließen. Also besser mal schön nachts reinstellen und sich nicht klauen lassen – in Münster schon eine Herausforderung.

Jetzt kommen wir zum Pedelec.

Zunächst einmal die positiven Punkte:
– das Pedelec ist vom Design sehr ansprechend
– die Bedienung ist denkbar einfach mit dem Bosch Display / es wurde auf das große Display aus Diebstahlgründen verzichtet
– das Laden des Akkus geht sowohl direkt am Pedelec als auch am herausgenommenen Akku
– die 7 Gang Nabenschaltung funktioniert tadellos, die Scheibenbremsen auch
– man fährt wie auf Schienen, die Unterstützung durch den Bosch-Motor ist sehr angenehm

Nun die negativen Punkte:
– das Pedelec ist schwer, sehr schwer und dadurch unhandlich
– das Hauptgewicht des Pedelecs liegt durch die Lage des Akkus im Rahmen vorne, sehr weit vorne. Dadurch wird das Anfahren von Kurven oftmals sehr unangenehm, da man nicht mehr viel in der Kurve korrigieren kann (erinnert an Motorrad fahren)
– Der Gepäckträger vorne macht es sehr unhandlich und unnötig sperrig beim Lenken – wahrscheinlich wegen des Designs so gewählt und auch der Tatsache geschuldet, dass sich niemand auf den Gepäckträger hinten setzen kann, was ja nachweislich nicht so “lebensverlängernd” für ein Fahrrad sein kann.

Insgesamt ist mir das Pedelec für das Fahren in der Stadt viel zu unhandlich, schwer und nicht wirklich agil. Wenn man das mit Rädern von Amplerbikes und Coboc vergleicht, dann sind das komplett andere Räder. Ein Fahren ohne Motorunterstützung ist ebenso mit dem Swapfiets Pedelec äußerst unkomfortabel. Es macht einfach keinen Spaß und erinnert immer wieder daran rechtzeitig aufzuladen. Das ist bei der ordentlichen Reichweite von ca.70 Kilometer im Stadtverkehr dann auch ab und an nötig.

Insgesamt würde ich mir persönlich eher ein Ampler-Bike kaufen oder ein S-Pedelec, denn damit macht man deutlich mehr Kilometer beim täglichen Pendeln. Ein richtig zeitgemäßes Fahrrad ohne Motorunterstützung ist sicherlich im Stadtverkehr deutlich besser und einfacher. Ohne Berge und ständigem Gegenwind benötige ich aktuell noch kein Pedelec.

Daher werde ich das Pedelec auch bald wieder zu Swapfiets zurückbringen.

Von schwoon

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